Auf Einladung des Weltladens Remagen-Sinzig und des Eine Welt Fairein e.V. zeigte Sachbuchautor Frank Herrmann den vielen Besucher*innen am 11. September anhand von Beispielen, welchen Beitrag unter anderem der Faire Handel zur Umsetzung von Klimagerechtigkeit leistet, wie sich Unternehmen sowie die Politik einbringen müssen und warum wir alle einen Unterschied machen können, um das Entwicklungsziel 13 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen „Maßnahmen für Klimaschutz“ umzusetzen. Auch die BUND Kreisgruppe Ahrweiler informierte mit einem Stand über ihr Engagement.
Ein Beispiel: Kaffeeanbau gefährdet
Der Klimawandel mit veränderten Temperaturen und Regenmengen gefährdet den Kaffeeanbau weltweit. Kaffeepflanzen benötigen eine ganz bestimmte Menge an Wasser und Wärme um gut zu gedeihen. Schon jetzt fallen Ernten aufgrund von veränderten Klimabedingungen ganz oder teilweise aus. Und in 2050 wird in kaum einem der aktuellen Kaffeeanbaugebiete noch Kaffee wachsen können. Kaffee wird zu einem echten Luxusgut werden. Für uns Konsument*innen ein Luxusproblem, für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bedeutet dies jedoch den Entzug der Lebensgrundlage. Der faire Handel versucht gemeinsam mit den Produzent*innen gegenzusteuern – etwa mit veränderten Anbaumethoden oder mit dem Anbau von alternativen Kulturen. Doch das wird nicht ausreichen, es muss hier und jetzt gehandelt werden.
Für unsere Kinder und Enkel: Politik, Unternehmen und wir alle müssen jetzt handeln.
Der CO2-Ausstoß muss drastisch gesenkt werden, um die Klimakatastrophe zu verhindern. Die Politik muss dafür sorgen, dass das Verursacherprinzip stringent befolgt wird. Jahrzehntelang hat die Politik auf Eigenverantwortung der Unternehmen und ihr freiwilliges Engagement gesetzt. Frank Herrmann ist überzeugt: Freiwilligkeit reicht nicht. Wir brauchen mehr Anreize für nachhaltiges Handeln, höhere Standards und bessere Möglichkeiten, Regelverstöße auch zu ahnden.
Wie Politik und Unternehmen kann aber jede und jeder Einzelne auch etwas tun, damit die Generationen unser Kinder und Enkel eine Zukunft haben: Mit eigenem nachhaltigen und fairen Konsum, als ehrenamtlich Engagierte für fairen Handel und Klimaschutz, in Netzwerken mit Gleichgesinnten. Das ist nicht immer bequem, es bedeutet Verzicht – aber es gibt keine Alternative. Frank Herrmann beendete den Vortrag mit einem Zitat von J.W. von Goethe: „Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“